Herstellung des Honigs

Meine Bienen und ich
Früher wurde das Wissen über Bienen in mystischen Stätten und später in den Zünften geheim gehalten. Bienen durften nur von bestimmten Menschen betreut werden. Heute sind wir da ein wenig offener. Unzählige Lehrgänge werden angeboten, ein reichhaltiges Literaturangebot steht zur Verfügung und gerade die Forschung versteht immer besser wie so ein Bienenstaat überhaupt funktioniert.

Nachdem die Bienen den Honignektar von den Blüten der Umgebung eingesammelt haben reift der Honig im Bienenstock. Wir achten darauf, dass der Wassergehalt des Honigs nicht über 18% liegt. Irgendwann Ende Mai – nachdem bei uns der Raps abgeblüht ist wird das erste Mal geschleudert. Die Honigräume werden entnommen, die einzelnen Honigrähmchen entdeckelt und in einer Honigschleuder ausgeschleudert. Der Honig wird gleich danach bei uns grundsätzlich 3x gesiebt von einem Grobsieb bis hin zu einem feinen Spitzsieb in dem dann auch die letzten Wachsreste ausgesiebt werden. Die Waben die ausgeschleudert werden sind bei uns immer unbebrühtete Waben. Wir machen bei Hygiene keine Kompromisse – niemals und unter keinen Umständen. Diese „Mehrarbeit“ nehmen wir gern in Kauf. Auch die Honiggläser werden mehrmals von uns ausgewaschen und gegengecheckt bevor dort Honig rein kommt.

Nachdemder Honig nun gesiebt in einen großen Eimer gelaufen ist wird dieser nach einigen Tagen noch mal geklärt. Die winzigen Wachspartikel die selbst in dem kleinen Spitzsieb nicht aufgefangen werden konnten) bilden sich jetzt an der Honigoberfläche und werden abgeschöpft. Danach wird der Honig gerührt und wird dann letztendlich in das Honigglas gefüllt und landet dann hoffentlich auf Ihrem Frühstückstisch.


Wir halten unsere Bienen in Holzbeuten – in sogenannten Magazinholzbeuten in Freilandaufstellung. 18 Völker sorgen für Honig und weitere 5 Völker werden als „Ersatzvölker“ gehalten. Damit ist die Kapazität unseres kleinen Bienenstandes fast erschöpft. Der Bienenstand liegt etwas außerhalb von Gutweiler und überblickt das schöne Ruwertal. Auf den umliegenden Wiesen weiden die Bio-Kühe eines Bauern.

Für den Winter bekommen die Bienen ein spezielles Bienenfutter, aber wir belassen auch einige mit Honig gefüllte Waben im Volk. Schließlich sollen die ja auch was von Ihrer Arbeit haben…


Oft werden wir gefragt: Ich habe gehört die Bienen sind alle krank. Stimmt das?

Morgenstund

Grundsätzlich kann man sagen, dass das Bienenvolk ein Organismus ist der sehr gut auf sich selbst aufpassen kann und verhältnismäßig wenige Krankheiten hat mit denen er nicht allein zu Recht kommt. Einer der wohl derzeit aufwendigsten „Krankheiten“ mit der die Bienen allein nicht klar kommt ist die sog. Varroamilbe. Die Milbe wird von unseren heimischen Bienen nicht als Fremdkörper wahrgenommen und wird daher nicht aus dem Bienenstock geworfen. Die Milbe vermehrt sich dann im Bienenstock ungebremst indem sie sich in die Brutzellen einschließen lässt und sich dort vermehrt. Die Bienen die dann schlüpfen weisen starke Deformationen auf. Die Milbe beist sich dann auch an anderen Bienen fest und schwächt diese. Ab einem bestimmten Befallsgrad bricht das Bienenvolk zusammen. Um das zu verhindern versuchen die Imker mit allen möglichen (und manchmal auch unmöglichen) Methoden diese Plagegeister los zu werden.  Der Deutsche Imkerbund hat für die Bekämpfung der Varroamilbe - nach den besten wissenschaftlichen Erkenntnissen - Empfehlungen ausgesprochen. In unserer Imkerei wird ausschließlich nach diesen Empfehlungen gearbeitet. In diesem Fall gibt es keine eigenen Experimente – das überlass ich den Wissenschaftlern.